In fünf “Lockdown Lessons“ während der Hochzeit der Corona-Pandemie in Deutschland hat polisphere gemeinsam mit der
Lockdown Lesson #1
Persönliche Takeaways aus der Isolation
Während der globalen Krise sind unsere sozialen Brücken länger und flexibler geworden. So lernten wir, dass der Lockdown und die physische Distanz soziale Interaktionen nicht stoppen: Vielmehr schufen sie Raum für kreative Lösungen, verstärkten die Anerkennung von Beziehungen und förderten eine tiefere Reflexion darüber, wie wir mit anderen zusammenarbeiten und kommunizieren.
Die wirkliche Chance liegt jedoch darin, ob wir in der Lage sind, das Gelernte auch nach dem Lockdown zu bewahren und das Bewusstsein dafür aufrechtzuerhalten, wie und zu welchen Zwecken wir unsere Stimme einsetzen.




















Lockdown Lesson #2
Neue Chancen für einen europäischen öffentlichen Raum
Wir lernen Sprachen und bauen kulturelle Bindungen durch direkten Kontakt. Deshalb ist unser Zugehörigkeitsgefühl direkt an unsere Mobilität gebunden. Damit das europäische Projekt gedeihen und weiter wachsen kann, müssen wir Unterschiede und Ungleichheiten im Zugang zu Mobilität erkennen und in den öffentlichen Raum investieren, damit sich ein gemeinsames Verständnis hierfür entwickeln kann.
Ein konkreter Weg zur Verkürzung der Distanz besteht laut Natalie Nougayrède darin, ein europaweites, länderübergreifendes Medienangebot für junge Menschen zu schaffen, damit sie miteinander interagieren, debattieren und voneinander lernen können.
Lockdown Lesson #3
Wissenschaftskommunikation: Das Comeback der Fakten
Wissenschaft ist eine Suche nach Wahrheit und geht daher notwendigerweise mit kritischem Dialog und Vielfalt einher. Die Methoden der Wissenschaft stehen oft im Widerspruch zur Politik als Suche nach Kompromissen und populären Lösungen – dennoch muss der Dialog zwischen ihnen gefördert und gestärkt werden: national und international, durch stabile institutionelle Netzwerke, die mit oder ohne Krise funktionieren. Dies ist ein möglicher Weg für die Wissenschaft als stabilisierender Kern zu fungieren, der die Kommunikation auch zwischen Ländern aufrechterhält, deren diplomatische Beziehungen herausgefordert oder gar unterbrochen sind.
























Lockdown Lesson #4
Flattening Global Warming: Menschsein im Anthropozän
“Ein Zeichen der Moderne ist es, zu sagen, dass alles besser wird”, so Kulturwissenschaftlerin Prof. Eva Horn – ein in ihren Augen irreführendes Narrativ. Lösungen für akute Klimaprobleme gibt es bereits, doch müssen sie kombiniert, repräsentativ diskutiert und umgesetzt werden. Eine Hierarchisierung der Corona- bzw. Klimakrise untereinander wäre ein Fehler: Beide erfordern sofortiges und entschlossenes Handeln. PolitikerInnen und BürgerInnen gleichermaßen haben ihre Bereitschaft bewiesen, in der Krise der Wissenschaft zu folgen. Die Chance dieser Zeit liegt darin, diese Fähigkeit zur Solidarität in den globalen Bemühungen gegen den Klimawandel fortzuführen.
Lockdown Lesson #5
Gesellschaftlicher Zusammenhalt trotz (noch) geschlossener Grenzen
Nachhaltige Veränderungen können nur stattfinden, wenn alle am selben Tisch sitzen. Als Individuen und als Gesellschaft gilt es zu lernen, unsere jeweiligen subjektiven Blickwinkel zu verlassen, die eigenen Privilegien anzuerkennen, neue Perspektiven zu gewinnen und Initiativen zu bündeln. Nur durch diese Bemühungen werden wir in der Lage sein, belastbare Netzwerke zu schaffen, die wirksam auf komplexe globale Herausforderungen reagieren.











